Grenzen
Wenn das Kind geboren wird, kennt es keinerlei Regeln, sondern nur seine eigenen Bedürfnisse. Die angemessene Befriedigung dieser Bedürfnisse ist Voraussetzung dafür, dass das Kind eine grundlegende Sicherheit erwirbt. Erst danach ist das Kind in der Lage, langsam zu lernen, dass auch die Menschen um es herum Bedürfnisse haben, die nicht immer den eigenen Bedürfnissen entsprechen. Gerade weil das Kind sich nur an seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen orientiert, braucht es nach und nach die Erfahrung, dass es nicht alles haben kann und dass nicht alles so geschieht, wie es möchte.
Kinder brauchen also Grenzen und suchen sie auch von sich aus, denn Grenzen geben dem Kind Halt und Sicherheit. Dies heißt aber nicht, dass die Eltern willkürlich dem Kind ihre Macht demonstrieren sollen. Grenzen aufzeigen heißt, dem Kind Orientierung zu geben, ihm Werte und Regeln des Zusammenlebens vorzuleben und ihm wohlüberlegt Einhalt zu gebieten, wenn es sich selbst oder anderen mit seinem Tun schadet. Das Kind kann Grenzen nur akzeptieren; wenn es in einer liebevollen und vertrauensvollen Beziehung zu seinen Eltern aufwächst.
Auch für die Eltern ist das Setzen von Grenzen keine leichte Aufgabe. Es erfordert Geduld und gute Nerven, Klarheit und Standfestigkeit. Leider lernt das Kind langsamer als viele Eltern sich wünschen und probiert immer wieder aus, ob die Eltern es auch wirklich ernst meinen oder sich vielleicht doch noch umstimmen lassen. Vielen Eltern fällt es schwer, ihrem Kind Grenzen zu setzen, weil sie Angst haben, die Liebe des Kindes zu verlieren und sie das Weinen und die Wut des Kindes nicht aushalten können.
In unseren Gruppen lernt das Kind sich an einfach Regeln zu halten. Die Mütter werden dabei unterstützt, ihrem Kind klare Grenzen zu setzen und diese auch konsequent einzuhalten.